31. März 2010

Charterleitfaden Teil 2: Welches Schiff ist das richtige für mich?

Willkommen zu Teil 2 unserer Serie "richtig Chartern"!

Heute geht es um die Auswahl einer geeigneten Yacht für den Chartertörn, mancher Skipper wird daraus einen "Event" machen, für Einsteiger ist das Thema eher sekundär, hier geht es eher um Funktionalität und Sicherheit an Bord. Die objektiven Kriterien sind in erster Linie: Wie viel Erfahrung habe ich als Skipper und wie viele Personen umfasst die gesamte Crew? Einsteiger sollten für den ersten Chartertörn nicht unbedingt ein 50-Fuß Schiff chartern. Hier empfiehlt sich ein kleineres Schiff, welches an die 30-Fuß heran reicht. Sie werden sich wesentlich sicherer fühlen, zudem sind Yachten in dieser Größe meist gut in der Handhabung und vermitteln ein direktes Steuergefühl - als Erfahrungsbasis für die nächste Kategorie. Diese Empfehlung gilt insbesondere auch dann, wenn die Crew wenig geübt ist und die gesamte Verantwortung im wesentlichen auf dem Skipper lastet.

Was die Belegung anbetrifft, so gilt zunächst die Grundregel „der Salon bleibt frei“. Crew‘s die diesen Tipp nicht beherzigen werden relativ schnell feststellen, dass der Raum auf einer Yacht sehr knapp bemessen ist. Jede Nacht den Salon zur Schlafstätte umfunktionieren macht wenig Laune, zudem fehlt denn jegliche Rückzugsmöglichkeit für die Crewmitglieder und das Potential für Spannungen untereinander steigt erheblich an.Ein weiterer Aspekt ist das Cockpit, meist ist dieses im Verhältnis der Kabinen unterdimensioniert, will heissen, die gesamte Crew sitzt dort „wie die Hühner auf der Stange“. Beispielsweise sind auf einer Bavaria 49 Schlafplätze für 10 Personen vorhanden, im Cockpit finden lediglich 6 Personen bequem Platz. Eine bewährte Faustregel für die Belegung lautet: Zwei Personen weniger als das Doppelte der Kabinenzahl. (42 Fuß-Schiff mit 4 Kabinen, ergibt 6 Personen).

Welcher Yachthersteller, bzw. welches Modell ist Glaubensfrage und wird einer abendfüllenden Diskussion stand halten. Letztlich dürfte es insbesondere bei Einsteigern nicht die entscheidende Rolle spielen, hier sollte eher das Revier und der Preis im Vordergrund stehen, zumal die Unterschiede zwischen den einzelnen „Standardchartermodellen“ wie etwa Bavaria, Hanse, Oceanis, etc. nicht von elementarer Bedeutung sind.Alter der Yacht: Das Charterschiff sollte nicht wesentlich älter als 3-4 Jahre sein, dann kann man davon ausgehen, dass das Schiff noch in einem guten Zustand ist. Ältere Yachten werden meist günstiger angeboten, das muss nicht zwangsläufig heissen, dass das Schiff in einem schlechten Zustand ist, jedoch ist die Gefahr ungleich höher.

Ausstattung: Von Vorteil ist in südlichen Ländern ein Bimini-Top um Schatten im Cockpit zu bekommen, Autopilot für längere Flauten im Mittelmeer ist hilfreich, GPS, Beiboot und Aussenborder sollte selbstverständlich sein.

Im nächsten Kapitel am kommenden Freitag behandeln wir den Chartervertrag. Bis dahin wünschen wir Euch angenehme Tage und wir freuen uns wenn Ihr wieder in unserem Blog "vorbeisegelt". Kritik und Anregungen sind selbstverständlich jederzeit willkommen, einfach "Kommentar" posten!

Ausserdem: Habt Ihr schon einschlägige Erfahrungen mit Charter-Unternehmen oder einer Charter-Agentur gemacht? Dann gebt doch schnell und unkompliziert eine Charterbewertung in unserem Bewertungsportal ab, andere Skipper werden's Euch danken!

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