5. Mai 2010

Charterleitfaden Teil 12: Chartergepäck und Proviant

Von Koffern, Seesäcken, Taschen und Klamotten an Bord.....

Selbstverständlich (liebe Damen...), hat auch ein Segel- oder Motorboot Stauraum. Allerdings ist der (arg) begrenzt. Eine sechsköpfige Crew auf einem 40 Fuß Schiff wird sich gut organisieren müssen. Moderne Charterschiffe sind „kojenoptimiert“, leider aber nicht „schappoptimiert“. Will heissen, Stauraum für Kleidung steht in den wenigsten Schiffen hinreichend zur Verfügung, zudem sollte der Salon nicht als Schlafstätte genutzt werden, das kann ganz schnell zu Spannungen innerhalb der Crew führen. Kein Grund zur Verzweiflung, lediglich zur Planung:

„Weniger ist mehr“, für jedes Crew-Mitglied eine Tasche und es wird funktionieren! Badesachen nehmen wenig Platz ein, Funktionskleidung für Regen- und etwas kühlere Tage macht sich bezahlt. Ein vernünftiges Ölzeug tut hier guten Dienst: Die Jacken sind meist modisch genug, um am Abend damit eine „gute Figur“ an Land zu machen. Fleecepulli auch im Hochsommer nicht vergessen, auf See kann es schnell frisch werden, wenn es aufbrist und zusätzlich ein paar Wolken den Himmel verdunkeln. Eine Fleecedecke leistet darüber hinaus gerade in der Vor- und Nachsaison gute Dienste und nimmt kaum Platz im Chartergepäck ein.

Generell gilt: Keine Koffer! Damit wäre eine Charteryacht komplett überfordert, diese auch nur annähernd aufzunehmen. Ideal sind Reisetaschen, oder noch besser die „guten alten Seesäcke“, diese können im leeren Zustand perfekt (zur Not auch in den Backskisten) gestaut werden. Wundern Sie sich nicht, wenn Sie auf den Stegen die ein oder andere Crew mit großen blauen Taschen mit IKEA - Aufschrift antreffen. Nein, diese leiden nicht an Armut, es gibt keine günstigere Alternative, viel Gepäck in wenig stabiler Hülle zu transportieren. Diese Taschen sind auch auf dem Törn noch ungemein praktisch, nämlich dann, wenn die Vorräte zur Neige gehen und beim nächsten Landgang Proviant eingekauft werden muss. Für Charterer, die via Flugzeug anreisen, sicher nicht das Mittel der Wahl, dennoch ein zwei Stück im „Handgepäck“ liefern treue Dienste während des Törn.

In der Marina sind meist immer Handwägen zur Verfügung, um das Gepäck vom Shuttleservice, oder dem eigenem Auto zum Charterschiff zu transportieren. Reger „Verkehr“ ist an den Wochenenden auf den Stegen garantiert. Sofern möglich, sollte man sich vorab erkundigen, ob das Auto auf dem (gesicherten) Marinagelände zurückgelassen werden kann, bzw. ob in der Nähe entsprechende Parkmöglichkeiten bestehen. Meist sind diese deutlich günstiger, oder kostenlos, im Gegensatz zu den mitunter üppigen Parkgebühren in den Häfen.

...und am Freitag "behandeln" wir das Thema Seekrankheit in Teil 13 unserer Serie für Charter - Skipper. Bis dahin schöne Tage. Euer Nauticguide-Team.

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